Sonntag, 16. Oktober 2011

Führungszeugnis

Manchmal geschehen offenbar doch noch Zeichen und Wunder! Gestern habe ich in meinem Briefkasten mein erweitertes Führungszeugnis vorgefunden. Und das nach nur zwei Tagen! Nun verstehe ich auch, warum man keinen Nachweis im Einwohnermeldeamt behalten hat. Der ist ja nun nicht mehr nötig, denn ich kann morgen, wenn man mich evtl. auf die Beantragung des Führungszeugnisses anspricht, gelassen das Führungszeugnis, ausgestellt am Tag des ARGE-Termins mit Poststempel vom Tag danach aus der Tasche ziehen. Dass es sich um ein privates erweitertes Führungszeugnis handelt, ist nicht mein Verschulden.

Dann werde ich morgen einmal schauen, auf welchen Arbeitsmarkt man mich nun vorbereiten will (so wieder das Maßnahmeziel lt. Eingliederungsvereinbarung), nachdem man mich nun drei Jahre lang auf einen Arbeitsmarkt vorbereitet hat, der mir zwar Spaß gemacht hat, den es für mich jedoch leider gar nicht gibt...

Freitag, 14. Oktober 2011

Termin im Jobcenter

Gestern war ich im Jobcenter (ehem. ARGE). Ich hatte vor zwei Wochen per email um einen Termin gebeten, um meine Bewerbungskosten für die letzten 12 Kalendermonate einzureichen.

Ich hatte, nachdem ich 2007/2008 ein halbes Jahr arbeitsunfähig erkrankt war und ein anschließendes amtsärztliches Gutachten meine 1994 festgestellten gesundheitlichen Einschränkungen nicht nur bestätigt, sondern sogar übertroffen hatte, aufgrund einer Zuweisung der ARGE als Friedhofsgärtner diese Eurojob-Stelle in der Ganztagsbetreuung der Beschäftigungsgesellschaft dieser Stadt angenommen. Nach einem halben Jahr wurde nochmal um ein halbes Jahr verlängert - mir machte der Job Spaß und mein Arbeitgeber war auch zufrieden. Ausserdem wurde mir gesagt, je länger ich das machen würde, umso größer wären meine Chancen auf eine Festanstellung in diesem Bereich. Als man mir nach einem Jahr Eurojob-Tätigkeit dann anbot, nochmals für ein weiteres Jahr im Rahmen einer §16e-Maßnahme zu verlängern, sagte man mir sogar, dies wäre mein Strohhalm, denn mit dem Zeugnis dieser Beschäftigungsgesellschaft würde ich dann auf jeden Fall eine Stelle finden.

Nach Abschluss dieser Tätigkeit wurde meine Berufsbezeichnung durch meine ARGE-Vermittlerin in "Erzieher" umgeändert. Gleichzeitig wurde ich, da ich ja im Verlaufe der Eurojob-Tätigkeit schwerbehindert wurde, der Schwerbehinderten-Abteilung der ARGE zugeteilt. Hier hatte ich nun seit September 2010 eine Vermittlerin, die dann Bewerbungen in diesem Bereich von mir verlangte. Nachdem ich ein halbes Jahr lang Absagen erhalten hatte, weil die Arbeitsstätten in diesem Bereich ausschließlich Menschen einstellen können, die eine staatlich anerkannte Erzieher-Ausbildung vorweisen können, sprach ich meine Vermittlerin auf den Sinn meiner Bewerbungsaktionen an. "Tja, was wollen wir dann machen?" kommt dann immer zurück. Eine Ausbildung in diesem Bereich käme für mich aufgrund des Lebensalters nicht mehr in Betracht.Ich solle es halt weiter versuchen. Mit meiner Einstellung, dass ich halt Geld vom Staat dafür bekomme, dass ich Bewerbungen schreibe, konnte sie sehr gut leben. Dass mich persönlich dieses "gegen-Windmühlen-rennen" quälen könnte, stand nicht zur Debatte.

Also hatte ich mich ein Jahr lang beworben und wollte nun meine Bewerbungskosten einreichen. Ich hatte mich schon gewundert, dass sich meine Vermittlerin nicht, wie im Mai verabredet worden war, im August bei mir gerührt hatte. Auf meine email hin bekam ich also zu gestern um 11 Uhr eine Einladung, wieder einmal von einer anderen Vermittlerin (jetzt hatte ich ja gerade herausgefunden, worauf meine Vermittlerin Wert legt, sie etwas kennen gelernt, schon ist sie wieder weg - das geht jetzt seit mehr als einem Jahrzehnt so). Und jede neue Vermittlerin testet dich von Grund auf neu durch - also immer wieder Leiter rauf um runter zu fallen, Leiter rauf, um runter zu fallen.....

Um 10.45 Uhr klopfte ich also gestern an die Türe dieser neuen Vermittlerin, um Bescheid zu sagen, dass ich da bin. Ich solle gleich reinkommen, war die Antwort. Sie stand weder auf und stellte sich mir als meine neue Vermittlerin vor (dieses Fünkchen Anstand und Respekt gegenüber dem Mitmenschen hatte zumindest bisher noch jede/r Vermittler/in, den/die ich seit 1994 kennen gelernt hatte, besessen). Ein Platz wurde mir nicht angeboten, sondern noch während ich im Stehen meine Unterlagen aus dem Rucksack holte, fragte sie mich nach Ergebnissen. Ich berichtete ihr von dem Vorstellungsgespräch, welches ich Ende August hatte, jedoch keinerlei Rückmeldung bekam, von anderen Stellen, die sich auf jeden Fall wieder bei mir melden wollten, dies aber nicht getan haben - und auch von den Absagen wegen fehlender Erzieher-Ausbildung.

Hier hakte sie sofort ein, indem sie mir bekundete, dass sie diese Bewerbungen für völlig sinnlos hält und nicht wisse, ob sie mir die anerkennen kann. Ich rollte ihr nochmal kurz wie oben geschildert die Geschichte der letzten drei Jahre auf und fragte sie, warum man mich dann drei Jahre auf diesem Zug fahren lässt. Eine Antwort blieb sie mir schuldig, statt dessen schlug sie mir vor, einen Eurojob zu machen. Ich sagte ihr, dass ich persönlich nicht gerade scharf bin auf einen weiteren Eurojob, der mich eh nicht weiter bringt, dass ich es halt machen würde, wenn sie mich dazu zwingt. Daraufhin schlug sie mir eine einjährige sog. Qualifizierungsmaßnahme im Bereich der Bürokommunikation vor - extra für Schwerbehinderte. (Anm. d. Verf.: So wäre ich dann wieder für ein Jahr aus der Statistik verschwunden - und um nichts anderes geht es beim Fördern und Fordern.) Ich berichtete ihr von meinen Erfahrungen in den Maßnahmen der letzten 17 Jahre, dass ich nämlich meistens den Dozenten im EDV-Unterricht helfen musste, aber für mich persönlich letztendlich nichts dabei herauskam. Natürlich würde ich das jedoch unter Zwang machen.

Also zwang sie mich. Ich hätte jetzt seit einem Jahr nichts mehr gemacht, also müsse ich eines von beiden machen. Ich entschied mich unter Zwang für den Eurojob.

Nun las sie mir ein paar Schulen vor, welche Schulhelfer suchen (von der Stellenbeschreibung sind das scheinbar Hausmeistergehilfenstellen). Da wäre eine gleich bei mir um die Ecke. Tatsächlich gibt es bei mir um die Ecke eine Hauptschule mit dem Namen, den sie mir sagte. Ich willigte ein, sie druckte die Zuweisung aus, gab sie mir und telefonierte mit der Beschäftigungsgesellschaft, die die Stelle vergibt (Das ist dieselbe Gesellschaft, bei der ich auch schon den Betreuungsjob gemacht habe), um einen Vorstellungstermin zu vereinbaren. Während dieses Gesprächs las ich auf der Zuweisung, dass es sich um eine Schule in einem ganz anderen Bezirk handelte: ein Gymnasium mit gleichem Namen wie die Hauptschule bei mir um die Ecke, welches am anderen Ende der Stadt liegt. Ausserdem stellte sich in dem Gespräch heraus, dass diese Stelle höchstwahrscheinlich schon vergeben ist. Na ja, macht nichts, sie schreibt jetzt mal diese Schule auf die Zuweisung, alles andere könne ich dann mit der Beschäftigungsgesellschaft aushandeln. Dass es sich um eine ganz andere Schule handelt, als sie mir sagte, ist halt ein Versehen.

Ihr ging es also nur darum, mich mit möglichst wenig Arbeit wieder für längere Zeit loszuwerden. Rechte? Fehlanzeige.

So - nun musste alles noch in einer Eingliederungsvereinbarung fixiert und mir der Antrag auf ein erweitertes Führungszeugnis ausgehändigt werden, welches ich noch am selben Tag beantragen solle.

Dann endlich nach 45 Minuten wurde mein Anliegen angegangen, weswegen ich eigentlich um den Termin gebeten hatte. Sie schaute den Antrag an (ich hatte 90 Euro eingereicht, schaute kurz auf die erste Seite meiner Liste mit den 58 Bewerbungen und fragte sofort, ob da online-Bewerbungen dabei wären, die dürfe man nicht mit reinrechnen. Ich entgegnete ihr, dass die letzte Vermittlerin, welche den Antrag letztes Jahr ausgestellt hatte, mir sagte, dass es pro schriftlicher Bewerbung 5 Euro und pro email-Bewerbung einen Euro geben würde. Ja gut, ob ich das irgendwie beweisen könne (Der Stapel mit den 58 Anschreiben bzw. Absagen/Bestätigungen lag seit 45 Minuten vor mir auf dem Tisch!). Letztendlich bot ich ihr an, hinter jeder aufgelisteten Stelle mit einem Kürzel zu vermerken, ob es sich um eine schriftliche oder um eine email-Bewerbung gehandelt hat (das haben früher die VermittlerInnen selbst erledigt, zumal es auf dem Vordruck gar keine Spalte für diese Eintragungen gibt). Während ich diese Arbeit erledigte, schaute sie sich die Ausdrucke durch und gab mir dann alles mit den Worten, dass es sechs Wochen dauern werde, bis ich das Geld erhalte, zurück.

Nach 55 Minuten war dann die Vorsprache, bei der mein eigentliches Anliegen drei Minuten in Anspruch genommen hat, beendet und ich fuhr heim, um zu Mittag zu essen.

Um 14 Uhr stand ich dann beim Einwohnermeldeamt für 20 Minuten in einer Warteschlange, um das Führungszeugnis zu beantragen. Der Antrag war von meiner Vermittlerin ausgefüllt worden. Bei einem erweiterten Führungszeugnis gibt es die Versionen "für private Zwecke" und "zur Vorlage bei einer Behörde". Angekreuzt war die zweite Variante, als Behörde war die ARGE bzw. das Jobcenter angegeben, als Arbeitsort eben dieses Gymnasium, von dem ich gehört hatte, dass es dort nichts werden wird. Nun fragte mich die Beamtin des Einwohnermeldeamtes, welche Variante ich beantrage. Ich antwortete ihr, dass ich es so benötige, wie es auf dem Antrag angekreuzt ist. Ob dieser Arbeitsplatz sicher ist, wollte sie dann wissen. Ich berichtete ihr von dem Gespräch, welches ich im Jobcenter mitangehört hatte und aus welchem hervorging, dass es nicht sicher sei, dass ich an gerade dieser Schule arbeiten werde. Dann beantragt sie mir lieber ein Zeugnis für private Zwecke, denn das wird an mich gesendet. Das Zeugnis zur Vorlage bei einer Behörde würde an diese Schule gesendet werden. Es könne allerdings sein, das dieses Zeugnis für private Zwecke dann nicht anerkannt werden würde, es sei zwar auch erweitert, würde aber nicht solange zurück reichen, wie das Zeugnis zur Vorlage bei einer Behörde. (Anm. d. Verf.: Ist schon komisch - der Bürger selbst darf nicht soviel darüber erfahren, was über ihn gespeichert ist, wie z. B. eine Schule !?!?). In diesem Falle müsse ich dann halt nochmal kommen.

Verwundert darüber, dass ich wohl nun auch noch die Arbeit der Behörden erledigen muss, verließ ich das Einwohnermeldeamt in der Hoffnung, dass ich als Beweis meiner Bemühungen (die Antragsformulare, die als Nachweis bei der Behörde verbleiben sollten - steht zumindest drauf - gab man mir wieder mit) zumindest in einer Woche mein privates erweitertes Führungszeugnis bekommen werde.

Am Montag wird dieser Wahnsinn dann weitergehen. Da habe ich mein Vorstellungsgespräch bei der Beschäftigungsgesellschaft.

Samstag, 27. August 2011

Positive Erfahrungen im T-Punkt

Im Dezember letzten Jahres hatte ich einmal beschrieben, welche Probleme mir die halbjährlichen Beantragungen des Sozialtarifs bei der Telekom bereiten.

Nachdem sich da schon im Februar etwas getan hatte (ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, wurde nur NACH der Erledigung meines Anliegens kurz gefragt, ob man sonst noch etwas für mich tun könne, Internet z. B. ;) , als ich dankend verneinte, wurde ich auch in Ruhe gelassen), muss ich sagen, dass die Erfahrung, die ich neulich gemacht habe, alles bisher Erlebte in die Ecke stellt:

Man hat sich neu organisiert im T-Punkt. Es geht jetzt ähnlich zu, wie beim Arzt, denn man muss sich anmelden, wenn man den Laden betritt. Unterlässt man dies, kommt einem bald die Dame der Anmeldung hinterher, die mit Adleraugen bemerkt hat, wer den Laden betritt, während sie gerade Kundschaft hatte und sorgt dafür, dass man eine Anmeldenummer bekommt. Da war ich wirklich begeistert von, wie diese Dame das durchgezogen hat!

Man wird nach seinem Anliegen gefragt, dies wird auf einem Zettel mit Namen und Nummer festgehalten und man selbst erhält einen Zettel mit einer Nummer. Argwöhnisch wie ich bin, dachte ich natürlich, wenn die Mitarbeiter lesen, welches Anliegen ich habe, nämlich Verlängerung des Sozialtarifs, dann wird das wohl eine Weile dauern, bis ich dran komme, denn ich bringe ja weder dem Mitarbeiter noch dem Unternehmen etwas ein.

Es ging dann jedoch wider Erwarten gerecht zu, also der Reihe nach. Eine große, der Gerechtigkeit dienende Veränderung. Während der Wartezeit kann man sich entweder im Laden umschauen, oder sich von einem riesigen Widescreen unterhalten lassen.

Auch die Bedienung war super! Es wurde einzig und allein MEIN Anliegen abgearbeitet, ohne dass ich mich mit irgendwelchen zusätzlichen Angeboten und Überraschungsentscheidungen abquälen musste :)))

Donnerstag, 30. Juni 2011

Dispokredit

Meine Beraterin der Sparkasse kenne ich aus in unregelmäßigen Abständen eintreffenden Briefen, in welchen man mit immer neuen Vorschlägen an mein Geld will - und ich habe nicht einmal viel, aber auch das will man.



Am 20.06.11 schrieb mir meine Kundenberaterin einen Brief, dessen Kerninhalt ich hier wiedergebe:


... auf Ihrem Girokonto steht Ihnen ein Dispositionskredit zur Verfügung, um planen zu können.

Dieser Dispositionskredit ist frei von festen Rückzahlungsvereinbarungen oder monatlichen Raten, seine Höhe richtet sich nach Ihren monatlich eingehenden Bezügen.

Gerade dadurch bietet er Ihnen eine sichere Kalkulationsgrundlage für Ihre Verfügungen. Über kurzfristige Kontoüberziehungen und deren Rückzahlung entscheiden Sie selbst.

In der letzten Zeit wurden Ihrem Konto wesentlich geringere bzw. keine Gehaltseingänge gutgeschrieben.

Aus diesem Grund würden wir gerne ein Gespräch mit Ihnen führen. ...


Ich antwortete am 27.06.11 mit folgender Email:

... etwas befremdet über Ihr Schreiben lege ich Ihnen kurz meine finanzielle Situation dar:

Seit Mitte 1994 lebe ich von Alg I bzw. Alg II. Dementsprechend ist mein Dispokredit bereits in den 90er Jahren bzw. Anfang des neuen Jahrtausends von ursprünglich ca. 3500,- DM auf 3000,- DM gesenkt worden. Seit der Euroumstellung beträgt mein Dispokredit 1600,- Euro.

Hieran hat sich auch bei der Einführung von Hartz IV im Jahre 2005 nichts geändert, obwohl meine "Gehalts"-eingänge die 800,- Euro-Grenze nie überschritten haben.

Von September 2009 bis September 2010 hatte ich das Glück, in einer etwas besser bezahlten Maßnahme der ARGE tätig sein zu dürfen und hatte während dieses einen Jahres einen monatlichen Geldeingang von ca. 1100,- Euro - mein Dispokredit wurde mir jedoch nicht erhöht, weil auf meinem Konto wesentlich höhere Gehaltseingänge gutgeschrieben wurden.

Seit neun Monaten lebe ich nun wieder von Alg II - wobei der Zahlungseingang aufgrund der Anpassungen wesentlich höher ist als z. B. 2008 - und habe einen monatlichen Geldeingang von ca. einem Drittel weniger als von 09/2009 bis 09/2010, jedoch mehr als in den Jahren vor 2008.

Dass Sie dies als "wesentlich geringeren Geldeingang" bezeichnen, finde ich etwas unglücklich formuliert - mir zu unterstellen, auf meinem Konto "wurden in der letzten Zeit keine Gehaltseingänge gutgeschrieben" ist schlicht und einfach eine Frechheit.

Wenn Sie sich einmal die Mühe machen, falls dies überhaupt möglich ist, meinen Kontoverlauf seit Eröffnung des Kontos Ende der 70er Jahre bei der Kreissparkasse
XXXXXXXXXXXXX zu verfolgen, werden Sie feststellen, dass ich in diesen gut 30 Jahren, in welchen ich Kunde der Sparkasse war, immer einen relativ hohen Kontostand hatte (Geld, welches mir nicht verzinst wird, mit dem Sie jedoch arbeiten), in keinem dieser ca. 360 Monate keinen Geldeingang hatte und vor allen Dingen auf den Dispokredit nie zugegriffen habe.

Wenn Ihr System nur niedrigere Geldeingänge bemerkt und darauf reagiert (und noch dazu falsche Tatsachen unterstellt), jedoch nicht auf höhere Zahlungseingänge, so finde ich das schade für Ihre Kunden.

Sollten Sie sich, aus welchen Gründen auch immer, dazu veranlasst fühlen, meinen Dispokredit zu senken bzw. zu streichen, dann tun Sie das - ich sehe in diesem Zusammenhang keinen Anlass für ein Gespräch. ...


Folgende Antwort bekam ich per Email:

... danke für Ihre E-Mail.

Unser System hat uns die Vorschläge von einigen Kunden unterbreitet, deren Dispositionskredit zu reduzieren.


Das Schreiben war ein Standardschreiben, dass nicht unbedingt auf die jeweilige Sitation des Kunden Rücksicht nimmt.

Bei der Durchsicht Ihres Kontos konnte ich, wie Sie selbst beschrieben haben, mit Freude feststellen, dass eine Disporeduzierung nicht nötig ist.

Sehen Sie das Schreiben von uns bitte als erledigt. ...


Da frage ich mich schlicht und einfach, warum es nicht möglich ist, die jeweilige Situation des Kunden zu berücksichtigen, indem man die Sachlage prüft, bevor man Papier vergeudet, sondern den Vorschlägen des Systems vertraut.

Begründet man doch die bevorstehende Umstellung des bisherigen iTAN-Verfahrens auf smsTAN bzw. chipTAN unter anderem auch damit, dass die lästige Papierliste wegfällt - warum werde ich dann ständig mit für mich sinnlosen Briefen belästigt?.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Bestrafung für die Arbeit


Wer mein Blog überflogen hat oder schon mal auf das Label "§16e-Maßnahme" geklickt hat, dem ist bekannt, dass ich von September 2008 bis September 2010 in einer Ganztagesbetreuung gearbeitet habe. Zunächst ein Jahr lang in einem Eurojob, dann als Verlängerung für ein weiteres Jahr in einer §16e-Maßnahme. Da man bei der §16e-Maßnahme nicht wie beim Eurojob nur eine sog. Aufwandsentschädigung von 1,25 Euro pro Stunde erhält, sondern dies eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit ansehnlichem Arbeitsentgeld darstellt, wude der Verwaltungsakt aufgehoben, d. h. ich habe kein Alg2 mehr bezogen. Nach Beendigung der Maßnahme musste ich dann alles wieder ganz neu beantragen, also einen neuen Erstantrag mit allen damit verbundenen Unannehmlichkeiten stellen.

Mein Arbeitsentgeld wurde während der Maßnahme nach TVÖD VKA Gr. 3 Stufe 1 bemessen. Die nächste Stufe wäre im September 2010 fällig gewesen, wenn ich ein weiteres Mal verlängert worden wäre.

Im März 2011 erhielt ich unverhofft eine Verdienstabrechnung von der Beschäftigungsgesellschaft, die die Maßnahme durchführte. Ich war für die zwei Wochen, die ich im September 2010 noch dort arbeitete, in die nächste Stufe (TVÖD VKA Gr. 3 Stufe 2) eingruppiert worden und erhielt daraus resultierend eine Nachzahlung von 424,23 Euro brutto. Da ich meine Lohnsteuerkarte schon längst wieder zurück erhalten hatte und man sich offenbar auch nicht die Mühe machen wollte, diese noch einmal von mir anzufordern, wurde ich kurzer Hand in die ungünstigste Steuerklasse 6 gepackt und somit blieben dann 291,62 Euro netto übrig, die mir überwiesen wurden.

Da ich inzwischen schon lange wieder im Alg2-Bezug war, musste ich diesen Zuverdienst natürlich meiner ARGE melden. Also schickte ich der Leistungsabteilung die Verdienstabrechnung in Kopie zu. Zurück bekam ich ein Schreiben mit dem Titel "Anhörung nach § 24 Zehntes Buch Sozialgesetzbuch (SGB X)", aus welchem ich ein paar Passagen zitiere:

"... nach meinen Erkenntnissen haben Sie Leistungen ... für die Zeit vom 1. März 2011 bis 31. März 2011 in Höhe von 126,77 Euro zu Unrecht bezogen ... Sie haben während des genannten Zeitraumes Einkommen aus Arbeit erzielt."
"Bevor ich eine abschließende Entscheidung treffe, gebe ich Ihnen hiermit Gelegenheit, sich zu dem Sachverhalt zu äußern. ..."

Also mal ehrlich, da kommt man sich wie ein auf frischer Tat ertappter Verbrecher vor, wenn man solch einen Brief erhält, nachdem man die ARGE von sich aus über die Veränderung der Einkommensverhältnisse in Kenntnis gesetzt hat. Aber dafür wurde halt die Hartz-Kommission jahrelang von Steuergeldern bezahlt: um sich Formblätter auszudenken, die den Alg2-Empfänger per se zum Verbrecher erklären. Würde mich mal interessieren, ob diese Kommission von der deutschen Wirtschaft auch solch schöne Aufenthalte in ungarischen Bädern zur Belohnung erhalten hat, wie sie die Wirtschaft ihren besten Mitarbeitern angedeihen lässt.

Aber zurück zum Thema: von diesen 424,23 Euro, die ich erarbeitet hatte im letzten Jahr durfte ich 160,09 Euro behalten, weil sie mir erst in diesem Jahr zuerkannt wurden! Das bleibt übrig von den Anreizen. Ich empfinde das eher als eine Bestrafung dafür, dass man arbeiten gegangen ist.

Als Bestrafung und Ungleichbehandlung empfinde ich auch die zweite Sache, über die ich heute schreibe.

Jeder Alg2-Empfänger erhält den gleichen Regelsatz. Das ist alles schön durchgerechnet worden und reicht den Theoretikern zufolge auch dafür aus, dass man sich auch noch 50 Euro für besondere Fälle zurücklegen kann. Auch seine Praxisgebühren muss man von diesem Geld bezahlen. Offenbar wird davon ausgegangen, dass diese Penner, die zu faul zum Arbeiten sind und stattdessen lieber zum Arzt rennen, um sich krank schreiben zu lassen, dann auch zusehen sollen, wie sie die Gebühr dafür zusammen bekommen.

Nach der Entfernung eines Tumors im März 2010 bin ich zu 60% schwerbehindert. Alle drei Monate muss ich zur Nachsorgeuntersuchung und somit 10 Euro Praxisgebühr entrichten. Über die sog. Chronikerregelung kann ich mich nicht von der Entrichtung dieser Gebühr befreien lassen, da ich als "gesund" gelte. Während der Maßnahme wurde das dadurch ausgeglichen, dass mir weniger Steuern abgezogen wurden, als einem Nicht-Behinderten. Jetzt, unter Hartz IV, bekomme ich genauso viel Geld wie Nicht-Behinderte, obwohl ich im Jahr 40 Euro Praxisgebühr entrichten muss, da ich gezwungen bin, diese Nachsorgeuntersuchungen über mich ergehen zu lassen.

Das ist schon seltsam, aber irgendwie auch wieder charakteristisch für das hier herrschende System: als ich durch Arbeit genug Geld hatte, um diese Gebühren nebenbei zahlen zu können, bekam ich auch noch steuerliche Vorteile, jetzt, wo ich mir sowieso nichts leisten kann, muss ich von diesem Nichts auch noch 40 Euro im Jahr für Praxisgebühren ansparen.

Freitag, 28. Januar 2011

Spam - die dritte

Jetzt erhalte ich auch schon "Schmuddelwerbung".

In jeder dieser Spam-Mails wird behauptet, dass ich dem Absender bzw. seinen Geschäftspartnern eine Einverständniserklärung über den Erhalt solcher Mails gegeben hätte.

In den letzten Monaten habe ich jedoch nur eine Einverständniserklärung abgegeben: nämlich die, dass ich der Deutschen Telekom erlaubt habe, mich per SMS über den Ablauf des Bewilligungszeitraumes zu informieren (was sich ja als eine Falschinfo der Telekom-Mitarbeiterin heraus gestellt hat, denn inzwischen wurde ich ja schon mehrmals schriftlich darüber informiert). Und nebenbei durfte ich auch noch meine E-Mail-Adresse angeben.


Na ja, wie dem auch sei, nachdem ich keinerlei Antwort auf meine Anfragen an die Spam-Institute darüber erhalten habe, woher sie meine E-Mail-Adresse haben, habe ich heute bei allen, wo dies möglich war, den "Unsubscribe-Link" geklickt, obwohl ich davon ausgehe, dass nun der Ärger erst richtig beginnt.

Donnerstag, 27. Januar 2011

Es nimmt kein Ende

Ständig neue Spams in meinem web.de-Postfach. Interessant dabei: eine Nummer, die, obwohl sie in zwei Mails dieselbe ist, von einem Spammer (stephanie.schwab@beitrag-sparen.net / Stephanie Schwab, Verein zur Sicherung der Interessen deutscher Privatpatienten e.V.) scheinbar als eine Art Kontonummer, von einer anderen Spammerin ("Kerstin Höller" <kerstin.hoeller@kraft-und-leistung.net>) als eine Art Bestellnummer missbraucht wird.
Ich habe all diesen Spammern eine Antwort-Mail geschickt mit folgendem Inhalt:

"Bitte teilen Sie mir mit, woher Sie meine E-Mail-Adresse haben und welche weiteren personenbezogenen Daten Sie ausserdem über mich gespeichert haben."

Montag, 24. Januar 2011

... und die Spamflut steigt an

Ich erhalte zunehmend Werbebotschaften per E-Mail, nach denen ich nicht verlangt habe. Ich habe meinen Account bei web.de schon ca. 7 Jahre - und er war bis dato spamfrei, mal abgesehen von vereinzelten Werbungen, die ich alle paar Monate mal erhalten habe. Ich muss betonen, dass ich mit dieser "web.de-Adresse" sorgsam umgehe, d. h. ich verwende sie nur für offizielle Sachen wie ARGE, Bewerbungen etc. - und in letzter Zeit für die Kommunikation mit der Deutschen Telekom. 
Die Zumüllung mit nicht bestellter Werbung stieg dann seit Dezember 2010 dann auch an. Es waren pro Woche ca. drei Mails, die ich nur unter Spam einordnen konnte.

Was ich jedoch heute sah, als ich mein Postfach öffnete, sprengt allerdings den Rahmen der bisherigen Erfahrungen - ca. 8 Spam-Mails über das Wochenende.

Es handelt sich hier eigentlich um sog. "seriöse" Werbung - Werbung, die ich jedoch nicht bestellt habe ...

Dienstag, 11. Januar 2011

Positive Neuigkeiten von der Telekom

Die Gutschrift ist da!!!

Allen Lesern, die meinen Leidensweg mit der Telekom in den letzten Monaten mitverfolgen, kann ich nun mitteilen, dass dieses leidige Kapitel vorerst beendet ist: die mir zu Unrecht berechneten Verbingungsentgelte der Monate Oktober 2010 und November 2010 sind mir nun in der Januarrechnung gut geschrieben worden. Und nicht nur das, sondern es wurden sogar Verbindungsentgelte für ein Gespräch am 30. September (welches mit der Novemberrechnung berechnet wurde) mit gut geschrieben.