Montag, 28. Juni 2010

Keine Entschuldigung

Frau A.B. ist wieder gesund. Frau S.H. ist nach vierwöchiger Krankheit auch wieder da. Auf der Teamsitzung fällt kein Wort über die vergangenen Ereignisse. Frau E.T. ist nun bis Mittwoch krank.

Auf der Teamsitzung bei der Schulrekrorin überreicht Adrian Frau A.B. sein Entschuldigungsschreiben, welches Frau A.B. akzeptiert. Ansonsten fällt kein weiteres Wort über die Angelegenheit.

Adrian sagt mir später auf Anfrage, dass Frau A.B. sich bei ihm nicht entschuldigen musste.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Wer macht die Arbeit?

Herr K.V. macht Küchendienst, nachdem er festgestellt hatte, dass oben in der Küche niemand ist. Frau A.B., die mich heute eigentlich vertreten würde, ist noch krank. Ich übernehme ab 14.30 Uhr.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Kranker Sohn

Frau E.T. kommt erst gegen 13:00 Uhr. Sie musste mit dem Rektor ihres Sohnes sprechen, weil ihr Sohn sich die Hand gebrochen hatte und deshalb nächste Woche nicht an seiner Quali-Prüfung teilnehmen kann. Sie präsentiert mir später eine Rechnung vom Woolworth im Mercado für Stricknadeln von 12:18 Uhr.

Obwohl es laut Plan jetzt immer Donnerstag Fisch gibt, gab es heute Fisch. Ich beobachte gegen 13:30 Uhr von der Schule aus, wie Frau E.T. wie jeden Tag in aller Ruhe ihr Mittagessen mit Frau M.S. zusammen einnimmt. Herr K.V. sitzt vor dem HKH, Herr J.B. ist auf dem Schulhof.

Als ich ins HKH gehe, stelle ich fest, dass der Küchendienst super gemacht wurde (Herr K.V. hat sich freiwillig dafür hergegeben) und übernehme.

Frau E.T. sagt mir um 15:45 Uhr, bevor sie wieder in das Hauptgebäude geht (wie jeden Tag um diese Zeit), dass sie morgen um 13:00 Uhr geht, weil sie ihren Sohn (17J.) zum Arzt bringen muss.

Dienstag, 22. Juni 2010

Entschuldigung

Adrian erzählt mir, dass sich die Rektorin dafür, dass sie ihm nicht geglaubt hat, bei ihm entschuldigt hat. Mehrere Kinder hätten ihr den Sachverhalt geschildert, von dem sie offenbar bisher nichts wusste. Adrian soll jedoch trotzdem einen Entschuldigungsbrief an Frau A.B. schreiben.

Montag, 21. Juni 2010

Teamsitzung

Auf der Teamsitzung muss ich meinen Standpunkt ohne Erfolg mehrfach gegen Herrn M.B. und Frau A.S., die nichts von einer voraus gegangenen Beleidigung wissen will, verteidigen.

Herr M.B. sagt, er habe den Vorfall schon am Freitag der Personalabteilung gemeldet (jedoch offenbar in der Form, dass die Provokation durch Frau A.B. weggelassen wurde, also Adrian ohne Grund in das Klassenzimmer der Hausaufgabenbetreuung, in dem Frau A.B. und Frau A.S. waren, gekommen sei).

Ich sage Herrn M.B., dass er der Rektorin der Schule den kompletten Sachverhalt schildern müsse, stoße jedoch auf taube Ohren. Herr M.B. meint, der Junge müsse sich mit Kniefall bei Frau A.B. entschuldigen.

Ich erkläre, dass ich bisherige Zugeständnisse an meine Küchendienstvertretung (nämlich, dass ich den Küchendienst ab 14.00 Uhr übernehme) zukünftig einfrieren werde, da ich erst um 14.00 Uhr Pause machen kann, denn auf die angebliche Vertretung durch Herrn W.F. während meines VIBA-Einsatzes wartete ich bisher vergeblich. Herr M.B. sagte daraufhin, dass er dachte, ich würde an den Fischtagen nie etwas in der Küche machen.

Auf der Teamsitzung bei der Schulrektorin redet Herr M.B. von einem „kleinen Zwischenfall“, die Rektorin jedoch von einem größeren Zwischenfall, da der Junge ja schon 15 Jahre alt sei. Während wir da sind, wird nicht weiter über das Thema gesprochen, die Rektorin sagt nur, dass sie sich später einmal mit dem Jungen unterhalten werde.

Nach der Teamsitzung treffen wir auf dem Schulhof Adrian, dem ich berichte, dass die Rektorin ihn sprechen möchte. Er geht sofort zu ihr - als er wieder kommt, sagt er, die Rektorin wollte seine Version gar nicht hören und er müsse einen Brief an Frau A.B. schreiben.

Freitag, 18. Juni 2010

Beleidigung und Bedrohung

Ich erfahre, dass Frau A.B. sich, nachdem ihr das offenbar Frau A.S. am Abend des 17.06.10 telefonisch angeraten hat, krank gemeldet hat. Sie hätte Angina und irgendwo Eiter und alles hochansteckend für Kinder.
 
Ausserdem sei sie psychisch am Ende, da sie gestern nachmittag von einem nicht bei uns angemeldeten Schüler bedroht worden war. Frau A.S. begründete mit diesem Vorfall, warum Frau A.B. die Küche in dem Zustand hinterlassen hatte, wie ich sie vorfand. Deshalb sei der Ansicht von Frau A.S. nach auch alles ok gewesen, die 1. Maschine wäre gespült gewesen und damit hätte Frau A.B. ihre Pflicht erfüllt. Und später habe sie nichts mehr kontrollieren können bzw. nachbessern, weil sie sich wegen dieses Schülers nicht mehr auf den Schulhof getraut hätte.

Auch die Tatsache, dass Jessica D. den Küchendienst völlig alleine zu verrichten hatte, ist für Frau A.S. ok, da sie das von zu Hause her gewohnt sei. Über den Umstand, dass bei der Familie von Jessica zuhause keine 50 Personen zu bewirten sind und dass Jessica zuhause auch nicht einer sich wild aufführenden und Mädchen zu nahe tretenden Horde Jungs ausgeliefert ist, denkt Frau A.S. offenbar nicht nach. Es interessiert Frau A.S. offenbar auch nicht, dass es pädagogisch nicht gerade klug ist, von einem Kind etwas zu verlangen, dass die Betreuerin weder erklären noch vorführen kann, weil sie es selbst noch nie komplett gemacht hat, noch augenscheinich dazu bereit ist, es jemals selbst komplett zu machen.

Herr M.B. meinte dann auch auf Nachfrage mehrfach zu mir, dass ich mich bei Frau A.B. entschuldigen müsse. Ich merkte an, dass es hier nicht um Ereignisse von ca. 14:30 Uhr ging, sondern um das, was Frau A.B. in der Hauptzeit des Küchendienstes getan hat bzw. nicht getan hat.

Später erfuhr ich von Kindern und dem bewussten Schüler (Adrian, 15J.), dass Frau A.B. Adrian mit den Worten "verpiss Dich, Du Arschloch" zunächst beleidigt hatte, weil dieser sich in die Auseinandersetzung über die Erledigung der Hausaufgaben der Schüler, die Frau A.B. nicht zulassen wollte, eingemischt hatte. Daraufhin hat Adrian Frau A.B. mit den Worten "Ich stech Dich nieder" oder ähnlich bedroht und ist dann auch unter starkem Türknallen später ins Klassenzimmer gekommen, worauf Frau A.B. zu Frau A.S. auf russisch (Adrian ist Russe und versteht die Sprache) nochmals gesagt haben soll, dass das Arschloch sich verpissen soll.

Herr M.B. stellte Adrian zur Rede, als ich gerade dabei war, mir den Vorfall von Adrian schildern zu lassen. Die Schülerinnen Chiara, Jessica und Sarah bestätigten Adrians Behauptungen. Herr M.B. sagte zu Adrian, dass ihn Frau A.B. anzeigen könne, aber dass sie das vielleicht nicht machen würde, wenn er sich am Dienstag bei Frau A.B. entschuldigen würde. Adrian wiederholte auch Herrn M.B. gegenüber, dass er zuerst beleidigt worden wäre, ich sagte Herrn M.B., dass Beleidigung und Bedrohung beides Straftaten mit dem gleichen Strafmaß sind. Herr M.B. wies diese Einwände ab und auch Herr J.B. redete auf Adrian ein, dass es sich hier um eine Straftat wie Bedrohung handele und das wir dem nachgehen müssen, da bei der Frau evtl. eine tiefe psychische Krise ausgelöst worden war. Kein Wort darüber, dass wir evtl. auch und zunächst einmal der Tatsache nachgehen sollten, dass hier eine Betreuerin einen Jugendlichen zunächst einmal durch eine Beleidigung provoziert hat.

Ich konnte mir das nicht mehr länger mit anhören und ging ins HKH, um die Warmhaltegeräte für die Essensausgabe wie jeden Freitag mit Essigreiniger vom Kalk zu befreien.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Der Schock

Von 08:45 Uhr - ca. 13:30 Uhr war ich im unteren EDV-Raum im Hauptgebäude beschäftigt. Um 13:45 Uhr brauchte Herr M.B. mich als 2. Betreuer für einen Ausflug zur Polizeiinspektion Ost mit Teilen der Klassen 5a und 5b.

Als ich um ca. 13:40 Uhr auf dem Schulhof erschien, sah ich Frau A.B. im Erdgeschoss des HKH herumlaufen. Sie gestaltete den Raum um. Die Schülerin Vanessa D. wischte die Tische ab.

Einige Kinder aus der Hausaufgabengruppe von Frau A.B. teilten mir verzweifelt mit, dass sie Hausaufgaben in Betrieben machen müssten und Frau A.B. sie aber nicht gehen lassen würde. Ich sagte ihnen, dass nicht ich, sondern in diesem Fall nur Frau A.B. bzw. Herr M.B. die richtigen Ansprechpartner wären.

Als ich gegen 15:40 Uhr von dem Ausflug zurück in das HKH kam, empfing mich Frau A.S. mit der Frage, ob ich das GTB-Handy hätte. Da ja ausgerechnet sie diejenige war, die durchsetzte, dass derjenige, der im HKH anwesend ist - also meistens ich - das Handy tragen soll, fragte ich erstaunt zurück, wie sie auf die Idee käme, ich wäre heute noch nicht im HKH gewesen. Ja, sie hätten das Handy gebraucht, da die Essenscontainer nicht abgeholt wurden. Ich entgegnete, dass das Handy wie immer an seinem Platz im Schrank liegen müsste.

Dann ging ich hoch in die Küche. Über den Anblick, der sich mir hier bot (siehe Fotos), war ich dermaßen schockiert, dass ich sofort zu Herrn M.B. hinunter ging und ihm sagte, dass ich diesen Saustall nicht übernehmen werde. Er war jedoch wieder mit den offenbar noch immer bestehenden Problemen der Kinder aus der Hausaufgabengruppe von Frau A.B. konfrontiert und konnte meinen Problemen nicht viel Beachtung schenken. Ich ging also wieder ins HKH, um die Zustände mit Handy-Fotos zu dokumentieren. Unterwegs kam mir die Schülerin Jessica D. hinterher und sagte, dass sie ihren Küchendienst fertig machen müsse. Ich untersagte ihr, den Job, für dessen Durchführung Frau A.B. bezahlt wird, weiterhin zu verrichten. Jessica sagte mir, dass Frau A.B. die Schülerin Nisa und sie mit der Durchführung des Küchendienstes beauftragt hätte, Nisa sich aber nicht daran beteiligt habe.









Da Frau A.B. sowohl Jessica als auch Nisa in den letzten Tagen Verweise erteilen wollte bzw. erteilt hat, vermute ich, dies sollte eine Art Strafdienst sein.

Da Herr M.B. für mich nicht greifbar war, ging ich in unser Hauptgebäude, um Frau K.L. diese Sauerei zu zeigen. Wir kamen gegen 16:00 Uhr im HKH an. Frau A.S. und Frau E.T. standen zusammen vor dem HKH. Frau A.S. kam uns in die Küche hinterher und begann sofort mit Beschwichtigungsversuchen in der Gestalt, dass sie sagte, Frau A.B. wäre gesundheitlich unpässlich gewesen.

Da sich Frau A.S. nicht gerade vordrängelte, als Frau K.L. fragte, wer das nun fertig macht, erklärte ich mich dazu bereit. Frau A.S., die nicht gerade über Erfahrung mit dem Küchendienst der OGS im Schuljahr 2009/2010 verfügt, gutachtete nur, dass das alles nicht so schlimm und in einer halben Stunde erledigt wäre und ging. Nachdem auch Frau K.L. und Herr J.B., der sich zwischenzeitlich, nachdem Frau A.S. gegangen war, zu uns gesellte, gegangen waren, begann ich mit der Arbeit.



Es war jetzt ca. 16:30 Uhr. Ich brachte zunächst den Korb mit dem Geschirr des "Gesunden Frühstücks" hinunter und räumte es ein. Dann stellte ich die auf dem Tisch vor der Küche und auf der Arbeitsplatte verteilten benutzten Trinkbecher zusammen neben die Geschirrhaufen über der Spülmaschine und reinigte Tisch, Tablett und Arbeitsplatte von den Wasserpfützen. Dabei musste ich feststellen, dass sich hinter der Küchentür ein geleerter Joghurt-Becher mit Wasser oder Spucke und einer Gabel gefüllt, befand. Von den ca. 20 Joghurts, die gestern noch im Kühlschrank waren, waren noch drei übrig.

Beim Ausräumen der 1. Spülmaschine bemerke ich wieder in den Trinkbechern dieses fettige Fisch-Majonaise-Wassergemisch, obwohl das Tab-Fach offen war. Es wurde also entweder gar kein Tab verwendet oder die Teller waren nicht sorgfältig genug vorgespült worden.

Nach dem Ausräumen der Spülmaschine machte ich mich daran, das in der Spüle in einem fettigen Fisch-Majonaise-Wassergemisch liegende Essensausgabebesteck und die offenbar von den Kindern auf vier Haufen verteilten Teller mit Besteck vorzuspülen bzw. zunächst einmal von Fischburger- und Salatresten zu befreien. Danach platzierte ich das ganze Geschirr in der Maschine, Tab und Klarspüler rein und ab die Post.

Um 17:35 Uhr verließ ich nach getaner Arbeit und der Feststellung, dass Frau A.B. in der Zeit von 13:00 Uhr bis 14:00 Uhr, in welcher sie ihren Küchendienst hätte machen sollen, offenbar Pinnwände aufgehängt und Pflanzen umgestellt hat, das HKH.

Donnerstag, 10. Juni 2010

Küchendienst

Ich treffe ab 12:00 Uhr die üblichen Vorbereitungen (Anmerkung: HKH steht für die Einrichtung, in der die Kinder betreut werden):

  1. die Spülmaschine vom "Gesunden Frühstück" ausräumen, den Korb mit dem Geschirr hinunter tragen, das Geschirr in das 1. Sideboard einräumen, den Korb neben das 2. Sideboard stellen
  2. eine Karaffe mit Wasser, das ich bei meinem ersten Eintreffen im HKH um 10:00 Uhr in den Kühlschrank gestellt hatte, da es ein sehr heißer Tag ist, nebst Trinkbechern auf den Tisch vor der Küche stellen und als Sonnenschutz einen zusammengeklappten Karton zwischen Fenster und der Karaffe stellen
  3. den Essensausgabetisch im Erdgeschoss des HKH von der Wand hervor rücken und auf ihm die zur Essensausgabe notwendigen Geräte platzieren und anschließen
  4. das Besteck für die Essensausgabe hinunter tragen
  5. einen Tab und etwas Klarspüler in die Spülmaschine geben
  6. einen Plastikeimer für die Essensreste mit einem vom Putzdienst organisierten Beutel versehen und ebenfalls auf den Tisch vor der Küche stellen
Kurz vor 13:00 Uhr verlasse ich das HKH. (Aufgrund der Tatsache, dass ich eine Fischallergie habe und es jeden Donnerstag Fisch zum Mittagessen gibt, hat sich, nachdem Frau A.T.-G. wegen ihrer Schwangerschaft ausscheiden musste, Frau A.B. bereit erklärt, jetzt immer am Donnerstag den Küchendienst zu übernehmen.)

Um ca. 13:50 Uhr komme ich ins HKH zurück. Auf dem Schulhof ist wildes Treiben (Wasserschlachten), Frau A.S. und Frau E.T. stehen vor dem HKH und unterhalten sich.

Ich gehe hoch zur Küche. Der Sonnenschutz war weggestellt worden, keine Karaffe auf dem Tisch, sondern nur stapelweiese benutzte leere Trinkbecher.

In der Küche stand die Schülerin Vanessa Z. an der Spüle und spülte Geschirr ab. Frau A.B. stand daneben und trocknete ab. Die Spülmaschine blinkte und war noch nicht in Gang gesetzt, sondern lediglich der Hauptschalter eingeschaltet worden. Ich setzte die Maschine in Betrieb und fragte Frau A.B., warum die Maschine noch gar nicht eingeschaltet wurde. Frau A.B. zuckte mit den Schultern und Vanessa stellte sofort entsetzt fest, dass sie da einen Fehler begangen habe und den zweiten Schalter hätte betätigen müssen.

Ich gehe hinunter und begutachte den Zustand des unteren Raumes und des Essenscontainers. Es ist jetzt ca. 14:00 Uhr. Frau A.B. kommt hinunter und sagt mir, dass sie jetzt zur Hausaufgabenbetreuung rüber geht. Sie geht mit Frau E.T. in die Schule, die zu ihren Hausaufgabengruppen gehörenden Kinder spielen weiter auf dem Schulhof.

Als ich um 14:10 Uhr in der Küche das von Frau A.B. abgetrocknete Essensausgabebesteck in den Schrank einräume und das von Vanessa gespülte Geschirr abtrockne und auch in den Schrank einräume, sehe ich aus dem Fenster Frau A.B. mit Frau E.T. aus dem Schulhaus kommen, über den Hof gehen und sich auf eine der Baumumrandungen auf dem Schulhof setzen. Hier blieben sie bis kurz vor 15:00 Uhr sitzen und plauderten miteinander, um dann in ihre dreiköpfige Bastelgruppe zu gehen.

Als ich gegen 14:40 Uhr die nun fertige Spülmaschine ausräumen will, musste ich feststellen, dass sie wieder einmal sinnlos vollgestopft wurde, so dass 1. die Klappe für den Tab nicht aufging und somit das Geschirr nur mit heißem Wasser und Klarspüler gespült wurde und dementsprechende Fettschlieren hatte, und 2. sowohl zwischen einigen Tellern und auch teilweise am Besteck noch Essensreste klebten. Die Trinkbecher in der Maschine drehen sich ja wegen ihres Gewichts immer um und waren dementsprechend mit einem fettigen Fisch-Majonaise-Wassergemisch gefüllt.

Die §16e-Maßnahme

Tja, bei all der Arbeit kommt man nicht mehr zum posten ;)

Die nächsten Posts werden auch mehr ein Arbeitsprotokoll werden, weil mir die Arbeit hier immer mehr Unbehagen bereitet. Ich will das gar nicht weiter ausführen, damit eventuelle Leser jedoch verstehen, worum es eigentlich geht in allen Posts, die mit "§16e-Maßnahme" gelabelt sind hier eine kurze Zusammenfassung dessen, was bisher geschah:

Da ich nach der Tumoroperation vier Wochen lang krankgeschrieben war, musste ich eine Woche in meinen Urlaub legen, denn nach dreiwöchiger Krankheit wird so ein Eurojob abgebrochen.

Nach den Ferien und meinem Urlaub wurde der Eurojob um ein halbes Jahr verlängert. Da eine zweite Verlängerung nicht möglich ist, wurde mir von Seiten der Beschäftigungsgesellschaft angeboten, im Rahmen einer §16e-Maßnahme in der Ganztagesbetreuung weiterzuarbeiten. Ich würde dann kein HartzIV bzw AlgII mehr beziehen, sondern hätte - befristet für ein Jahr - eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Da man jedoch keinen Arbeitslosenversicherungsbeitrag zahlt, sondern nur die anderen Versicherungen, muss man nach diesem Jahr wieder HartzIV beantragen. Als ich etwas skeptisch wurde, was mir das dann bringen würde, wurde mir gesagt, es wäre mein "Strohhalm" in ein neues Berufsfeld, da ich ja dann ein aussagekräftiges Zeugnis von der Beschäftigungsgesellschaft erhalten würde, welches mir sozusagen Tür und Tor in sämtlichen Kinderbetreuungseinrichtungen öffnen würde.

Ich ließ mich also überreden, die ARGE war begeistert, meine Vermittlerin beglückwünschte mich, dass ich nun endlich etwas gefunden hätte, das mir zusagt und trug sofort die Berufsbezeichnung "Erzieher", wie sie mir sagte, in meine Kundendatei ein.

So endete denn der zweite Eurojob vor den Sommerferien 2009 und nach den Ferien begann die §16e-Maßnahme. Hier lief von Anfang an alles so besch**sen, dass ich sofort freiwillig auf Dauer den Küchendienst, den wir sonst wöchentlich wechselten, übernommen habe. Die frischen KollegInnen meinten teilweise, obwohl selbst Eurojobler, sie würden zur Teamführung gehören etc pp und die Teamleitung ließ alles laufen.

Tja - und seit heute ist bei mir der Ofen aus, ich finde diese Zustände in einer Maßnahme, die mich in den Arbeitsmarkt zurückbringen soll, untragbar - oder ist es da draußen im Arbeitsmarkt wohl inzwischen so, dass Abseiler belohnt werden und diejenigen, welche die Arbeit verrichten, die Opfer sind?

Sicherlich wird dieses kommende Protokoll subjektiv werden, aber dies ist mein Blog und ich schreibe meine Empfindungen auf ;)