Freitag, 18. Juni 2010

Beleidigung und Bedrohung

Ich erfahre, dass Frau A.B. sich, nachdem ihr das offenbar Frau A.S. am Abend des 17.06.10 telefonisch angeraten hat, krank gemeldet hat. Sie hätte Angina und irgendwo Eiter und alles hochansteckend für Kinder.
 
Ausserdem sei sie psychisch am Ende, da sie gestern nachmittag von einem nicht bei uns angemeldeten Schüler bedroht worden war. Frau A.S. begründete mit diesem Vorfall, warum Frau A.B. die Küche in dem Zustand hinterlassen hatte, wie ich sie vorfand. Deshalb sei der Ansicht von Frau A.S. nach auch alles ok gewesen, die 1. Maschine wäre gespült gewesen und damit hätte Frau A.B. ihre Pflicht erfüllt. Und später habe sie nichts mehr kontrollieren können bzw. nachbessern, weil sie sich wegen dieses Schülers nicht mehr auf den Schulhof getraut hätte.

Auch die Tatsache, dass Jessica D. den Küchendienst völlig alleine zu verrichten hatte, ist für Frau A.S. ok, da sie das von zu Hause her gewohnt sei. Über den Umstand, dass bei der Familie von Jessica zuhause keine 50 Personen zu bewirten sind und dass Jessica zuhause auch nicht einer sich wild aufführenden und Mädchen zu nahe tretenden Horde Jungs ausgeliefert ist, denkt Frau A.S. offenbar nicht nach. Es interessiert Frau A.S. offenbar auch nicht, dass es pädagogisch nicht gerade klug ist, von einem Kind etwas zu verlangen, dass die Betreuerin weder erklären noch vorführen kann, weil sie es selbst noch nie komplett gemacht hat, noch augenscheinich dazu bereit ist, es jemals selbst komplett zu machen.

Herr M.B. meinte dann auch auf Nachfrage mehrfach zu mir, dass ich mich bei Frau A.B. entschuldigen müsse. Ich merkte an, dass es hier nicht um Ereignisse von ca. 14:30 Uhr ging, sondern um das, was Frau A.B. in der Hauptzeit des Küchendienstes getan hat bzw. nicht getan hat.

Später erfuhr ich von Kindern und dem bewussten Schüler (Adrian, 15J.), dass Frau A.B. Adrian mit den Worten "verpiss Dich, Du Arschloch" zunächst beleidigt hatte, weil dieser sich in die Auseinandersetzung über die Erledigung der Hausaufgaben der Schüler, die Frau A.B. nicht zulassen wollte, eingemischt hatte. Daraufhin hat Adrian Frau A.B. mit den Worten "Ich stech Dich nieder" oder ähnlich bedroht und ist dann auch unter starkem Türknallen später ins Klassenzimmer gekommen, worauf Frau A.B. zu Frau A.S. auf russisch (Adrian ist Russe und versteht die Sprache) nochmals gesagt haben soll, dass das Arschloch sich verpissen soll.

Herr M.B. stellte Adrian zur Rede, als ich gerade dabei war, mir den Vorfall von Adrian schildern zu lassen. Die Schülerinnen Chiara, Jessica und Sarah bestätigten Adrians Behauptungen. Herr M.B. sagte zu Adrian, dass ihn Frau A.B. anzeigen könne, aber dass sie das vielleicht nicht machen würde, wenn er sich am Dienstag bei Frau A.B. entschuldigen würde. Adrian wiederholte auch Herrn M.B. gegenüber, dass er zuerst beleidigt worden wäre, ich sagte Herrn M.B., dass Beleidigung und Bedrohung beides Straftaten mit dem gleichen Strafmaß sind. Herr M.B. wies diese Einwände ab und auch Herr J.B. redete auf Adrian ein, dass es sich hier um eine Straftat wie Bedrohung handele und das wir dem nachgehen müssen, da bei der Frau evtl. eine tiefe psychische Krise ausgelöst worden war. Kein Wort darüber, dass wir evtl. auch und zunächst einmal der Tatsache nachgehen sollten, dass hier eine Betreuerin einen Jugendlichen zunächst einmal durch eine Beleidigung provoziert hat.

Ich konnte mir das nicht mehr länger mit anhören und ging ins HKH, um die Warmhaltegeräte für die Essensausgabe wie jeden Freitag mit Essigreiniger vom Kalk zu befreien.

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