Der zweite Brief, den ich gestern im Kasten hatte, war meine Dezember-Rechnung der Telekom.
Ich hatte im September, nachdem ich meinen Bewilligungsbescheid von der ARGE erhalten hatte, in einem Telekom-Laden den Sozialtarif beantragt. Schon alleine die Beantragung gleicht einem Martyrium, da man sich erstmal mit allen möglichen "Angeboten" der Verkäufer herumschlagen muss, bevor man dann letztendlich notgedrungen doch das bekommt, weswegen man eigentlich in den Laden gegangen ist: den Sozialtarif (so glaubt man zumindest...). Vor ein paar Jahren hat man mir den Sozialtarif z.B. erst gewährt, nachdem ich mich notgedrungen zu einer Teilnahme an dieser seltsamen "Happy-Digits-Aktion" bereit erklärt hatte, von der ich leider bis heute nicht weiss, wofür sie eigentlich gut ist, ausser, dass ich in bestimmten, vom Preisniveau her leider für einen "Hartzler" indiskutablen Läden einkaufen müsste, um irgendeine Prämie zu bekommen, die ich nicht brauche.
Anders war es in diesem Jahr. Ich spazierte also Mitte September zu dem Telekom-Laden in der Innenstadt. Im Eingang standen drei Telekom-MitarbeiterInnen und führten eine angeregte Unterhaltung. Ich stellte mich also an einer der Verkaufstheken an. Der Verkäufer war mit Kunden mit einem offenbar schwierigen Problem beschäftigt, schaut nach einer gewissen Zeit mich an, schaut sich im Raum um, sieht, dass alle seiner KollegInnen beschäftigt sind und ruft dann schließlich nach 10 Minuten eine junge Dame aus dieser im Eingangsbereich plaudernden Gruppe her, damit sie mich bedient.
Statt sich um mein Anliegen zu kümmern, machte sie mir erstmal ein "super" Angebot, da sie auf ihrem Bildschirm sah, dass ich wegen meines alten Vertrages noch viel zu viel Cent pro Einheit zahlen würde. Mit dem neuen Angebot würde ich nur die Hälfte zahlen, ob sie das mal gleich für mich ändern soll? Meine Frage, ob denn bei diesem Tarif auch der Sozialtarif gelten würde, bejahte sie. Ich sagte ihr jedoch, dass ich jetzt erstmal für mein bestehendes Tarifmodell den Sozialtarif beantragen möchte und ließ mir von ihr ein Info-Blatt über den anderen Tarif geben. Zuhause bemerkte ich dann, dass ich bei diesem Tarifmodell erstmal verpflichtet bin, für glaub' ich 15,- Euro im Monat zu telefonieren, hierauf würden dann die 6,92 Euro des Sozialtarifs angerechnet. D.h., ich hätte im Monat ca. 8 Euro Gesprächsgebühren. Soviel telefoniere ich jedoch gar nicht, sondern liege immer unter den 6,92 Euro. Soviel zur kundenorientierten Beratung (da fragt man sich, wen denn die Berater und die Callcenter als "Kunde" bezeichnen, den Telekom-Kunden oder die Telekom selbst, denn die sog. "Beratung" zielt ja wohl eher auf Gewinnmaximierung ab, als auf eine wirkliche Wahrnehmung des Kundenanliegens).
Nachdem ich dann noch meine Handy-Nummer und E-mail-Adresse angegeben hatte, da sie dies angeblich brauchen, um mich über den Ablauf der Bewilligungsfrist zu informieren (was bisher immer per Briefpost geschah), konnte ich den Laden endlich verlassen - in der Hoffnung, mit meinem Sozialtarif wäre jetzt alles geregelt. Ich musste dann noch feststellen, dass ich mich mit meiner Unterschrift für die SMS-Benachrichtigung über den Ablauf des Bewilligungszeitraumes eigentlich nur dazu bereit erklärt habe, von der Telekom per SMS Werbung (z.B. über neue Tarifmodelle) zu erhalten. Na ja, erfahrungsgemäß werden jetzt nicht nur E-mail-Spam und Werbebelästigungen auf meinem Festnetzanschluss zunehmen, sondern ich werde auch noch auf dem Handy zugemüllt werden.
Anfang Oktober erhielt ich dann mit Datum vom 29. oder 30. September die Auftragsbestätigung der Telekom für meinen Sozialtarif mit Wirkung vom 1.10.10 - 28.2.11.
Anfang November erhielt ich eine Rechnung, in welcher mir von Ende September bis Mitte Oktober alle Gespräche berechnet wurden - ohne Berücksichtigung des Sozialtarifs ab 1. Oktober. Ich rief also bei der Hotline an, kämpfte mich durch das Menü, erklärte mich mit der Aufzeichnung des Gesprächs einverstanden und erfahre von der Dame der Hotline, nachdem sie mir auch erstmal das Tarifmodell verkaufen wollte, das ich schon im Laden der Telekom abgelehnt habe, dass das wohl ein Irrtum sei und sie davon ausgeht, dass mir das Geld demnächst oder dann in der nächsten Rechnung wieder gutgeschrieben wird. Sollte das nicht der Fall sein, solle ich nochmal die Hotline anrufen, sie (die Dame der Hotline) würde in meiner Datei einen Vermerk darüber machen, dass ich im November reklamiert habe.
Also gut, guten Glaubens an ihre Worte überwies ich erstmal den geforderten Betrag und wartete. Ein paar Tage später kam zwar keine Gutschrift, jedoch per Briefpost ein Info-Schreiben der Telekom in Bonn über den Ablauf des Bewilligungszeitraumes Ende Februar 2011 - dafür hatte ich nun meine Handy-Nummer hergegeben :(( !
Ja, und gestern kam dann wie gesagt die Dezember-Rechnung der Telekom: keine Gutschrift, sondern nochmals die Berechnung zweier Gepräche Ende Oktober - kein Sozialtarif.
Also wieder Hotline, Menue, Einverständniserklärung für die Aufzeichnung des Gesprächs und dann eine Dame, die mir erstmal, weil's ja so bequem ist und Hartz-IV-ler sowieso doof sind, erzählen will, dass ich keinen Sozialtarif beantragt hätte und der alte halt ausgelaufen sei. Nachdem ich ihr gesagt habe, mit welchem Datum meine Auftragsbestätigung für den Sozialtarif versehen war, dass ich bereits vor einem Monat reklamiert hätte und dies eigentlich auch in meiner Datei vermerkt sein müsste, siehe da, da hat sie's plötzlich entdeckt und sagte mir, dass mein Sozialtarif bis Ende Februar gehen würde. SUUUUPER ERKENNTNIS!!!!!!!!!!!!
Sie kam dann letztendlich auch zu der Überzeugung, dass mir da was gutgeschrieben werden müsste, wusste aber leider nicht, wie das geht und vertröstete mich auf Montag. Da würden sie mich dann zurück rufen, weil da dann eine Kollegin da sei, die wüsste, wie das geht.....
Ich nutzte dann noch die Gelegenheit, in einer einminütigen Redezeit mein Problem nochmal der Festplatte des Systems frei mitzuteilen und werde dann morgen sehen, was passiert. Vielleicht habe ich ja bald nur noch ein Handy mit NettoKOM-Karte und keinen Festnetzanschluss der Telekom mehr ;)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.