Mittwoch, 12. Februar 2014

Die seltsame Rechtsauffassung eines britischen Unternehmens

Ein britisches Marktforschungsunternehmen hat mich als vermeintlichen Arzt gestern wieder per nicht bestellter Werbemail gebeten, an seinen bezahlten Online-Umfragen teilzunehmen. Da dieses Unternehmen drei E-Mail-Adressen im Header seiner Werbemail aufweist, muss ich also drei neue Adressen in meinen GMX-Direktlöschfilter einfügen.

Das wirklich Seltsame ist jedoch folgendes:

Am 27.11.13 mahnte mich der angebliche Anwalt dieser Firma ab, weil ich eine Umfragemail aus dem letzten Jahr von ihnen, die an meinen Accountvorgänger gerichtet war, veröffentlicht hatte. Man warf mir vor, ich würde aus profanen Gründen Mails veröffentlichen, die eigentlich nicht für mich bestimmt seien und damit dem Ansehen des Unternehmens erheblich schaden.

Man forderte mich auf, den das Unternehmen betreffenden Post innerhalb von 48 Stunden zu löschen, sowie alle Verweise auf das Unternehmen auf meinen Blogs.

Ich habe dem Mann erklärt, dass der vermeintliche Adressat bereits vor geraumer Zeit verstorben ist und die Mailadresse nun mir -einem Nicht-Arzt- gehört.

Der Mann kannte meinen Namen, also auch die Mailadresse. Den Abschluss seiner Abmahnung bildete folgender Satz:

"The address has been removed from our contact list as of now" - damit war meine Mailadresse gemeint.


Ich bin dieser Aufforderung nachgekommen, habe den Post und die Emailadressen gelöscht auf allen Blogs - und erhalte heute eine wieder an mich als Arzt gerichtete Mail.

Ist das die britische Variante von "Fair Play", oder hatte ich wohl doch nicht so unrecht mit meiner Vermutung, dass das, wie es der GMX-Spamfilter schon angezeigt hatte, eben doch nur eine Spamfirma ist, die einfach nicht wollte, dass ich mit meinen Blogs auf sie aufmerksam mache?!

Vielleicht liegt es auch daran, dass man offenbar immer noch auf meine Blogs kommt, wenn man den Firmennamen bei Google sucht, wie ich meiner Blogstatistik entnehme. Na ja - gegen den Google-Cache kann ich leider nichts unternehmen.



Zumindest kann mir nun niemand unterstellen, ich würde über Spam reden, der nicht an mich gerichtet ist, denn dem Unternehmen ist seit nunmehr zweieinhalb Monaten bekannt, dass die Mailadresse nicht mehr zu einem Zahnarzt gehört.

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